Matmee ( Mudmee, Ikat )
ist eine Webtechnik, bei der das Garn (Seide oder Wolle) vor dem Weben abschnittsweise eingefärbt wird. So können mehrere Farben eingebracht werden, auch könne Abschnitte ungefärbt bleiben.
Im einfachsten Fall entstehen mit dem Weben einfache Streifen, indem aber unterschiedliche Abschnitte gefärbt werden können geometrische Muster, aber auch ganz komplexe Strukturen hergestellt werden. Werden entweder die Kett- oder Schussfäden gefärbt spricht man von "einfachem" Mudmee, werden beide Fäden eingefärbt, spricht man von Doppelmudmee ( oder Doppelikat ).
Das Garn kann eingefärbt werden indem es auf eine Trommel gewickelt wird, bevor mit einem Pinsel oder einem ähnlichen Werkzeug Farbe in Streifen quer zur Laufrichtung des Garns aufgetragen wird. Dabei entstehen Ungenauigkeiten, die auf unterschiedliche Zugspannung auf der Trommel, unterschiedliche Saugfähgkeit und manuelle Variationsbreite zurückzuführen sind. Dies wirkt sich aus, indem im fertigen Gewebe die Grenze zwischen zwei Farben keine gerade Linie darstellt, sondern von Faden zu Faden ein wenig vor- und zurückspringt - ein typischer Effekt für diese Färbe- und Webtechnik.
Durch die Kombination von Fäden von mehrern Trommeln können geometrische Muster erzeugt werden, die zum Beispiel treppenförmig verlaufen. Alternativ können Fäden bzw. Fadenbündel in bestimmten Abschnitten fest umwickelt werden, bevor sie in eine Farblösung getaucht werden. Wie beim Färben ganzer Gewebe in Batik-Technik bleiben diese Abschnitte zunächst ungefärbt. Später werden bereits gefärbte Abschnitte isoliert und die bisher ungefärbten Teile gefärbt.
Mudmee-Stoffe waren im 18. Jahrhundert in Europa unter dem Namen Chiné als Kleidungsstoffe beliebt und werden in Japan noch heute für hochwertige Kimonos benutzt.
( aus Wikipedia)